Mit Jahresbeginn habe ich von einem steirischen Rauchfangkehrer einen Lotus Europa erstanden. Na, wenn das kein Glück bringt!
Colin Chapman war seiner Zeit meilenweit voraus. Als waschechter Brite einen Sportwagen rein für den europäischen, besser: nicht englischen Markt zu bauen und diesen noch dazu „Europa“ zu benennen, das war ein klares Statement.
Mögen ihn auch Jochen Rindts Worte „Ich fühle mich nicht als Österreicher oder als Deutscher, sondern als Europäer.“ zu diesem Geniestreich inspiriert haben.
Der flache Flitzer wurde anfänglich sogar ausschließlich als Linkslenker gebaut und die brandneue, leichte Antriebseinheit des Renault R16 bildete einen echten und vor allem auch wirtschaftlichen Brückenschlag zwischen den britischen Inseln und dem europäischen Festland.
Warum das Rad neu erfinden? Rücklichter Lancia, Bremsen Triumph, Stoßstangen Ford, Türgriffe Renault, elektrische Aggregate Ducellier undsoweiter, der europäische Teilemix wird von Chapman mit Leichtigkeit und Wirtschaftlichkeit zum Europa komprimiert.
Europa hält den Europa zusammen. Europa hält zusammen.
Die Thematik, Brücken zu bauen, ist heutzutage aktueller denn je.
Die europäische Wirtschaft und das Zusammenleben generell in Europa zu stärken, das wäre eigentlich eine Aufgabe der Politik, aber es ist wohl besser ein Auftrag an jeden Einzelnen von uns.
Anthony Colin Bruce Chapman hat es vor 58 Jahren vorgezeigt.
Europa, du bist mein Zuhause. Ich fahre los.
Europa 1955 Europa 1970
Krems, Juli 2024