Alles barrierefrei, es wird uns nix mehr in den Weg gelegt, keine Stolpersteine mehr, an denen man sich üben könnte, an denen man lernen könnte, nicht hinzufallen.
Du normaler Mensch, du, wenn du schon normal gehen willst, dann geh in den Wald oder auf den Kinderspielplatz! Dort kannst du rumstolpern und dich ausprobieren.
Bei uns aber ist alles barrierefrei.
Für wen machen wir das?
Für die Kinder? – Nein, für unsere alten, gebrechlichen, damit sie überall problemlos hinkommen, weil sie es ja müssen, keine Beraubung der Bewegungsfreiheit, keine Gefahr.
Alles barrierefrei.
Wir könnten sozial sein mit den Altvorderen, mit ihnen reden, ihnen über die Stiege helfen.
Aber nein, nein, wir sagen, geh´ du dort allein, es ist ja alles barrierefrei für dich gemacht.
Aber:
Was in 10, 20 Jahren? Wenn diese alten gestorben sind?
Also doch: Für unsere Kinder machen wir´s, die Barrierefreiheit.
Unsere Kinder kommen barrierefrei auf die Welt, keine Hindernisse mehr, kein Widerstand.
Seid stark, Kinder! Aber wofür?
Und wenn sie groß sind, und ins kalte Wasser springen könnten, nein, reinstoßen würden wir sie nicht, wenn sie dann endlich groß sind und aber keine Hindernisse haben, dann läuft ja alles widerstandslos und wie geschmiert barrierefrei.
Die „schmutzige Arbeit“ erledigen dann die Roboter (wie Frau Bohuslav in einem diesbezüglichen Interview erklärte).
Unsere Kinder beschäftigen Roboter, und verdienen ihr Geld damit, nicht die Roboter, denn die verdienen nix, die werden auch nicht besteuert, obwohl sie arbeiten.
Und was machen sie dann, unsere Kinder, mit den vielen Waren aus der Robotik-Produktion?
Wer nimmt sie ihnen dann ab?
Ich denke nach:
Nicht wie Bob Geldofs „USA for Afrika“, nein, größer muß gedacht werden. „USA for the World“.
Wobei: USA steht für „United Sex Activities“, Sex für Alle, damit wir sie wieder heranzüchten, unsere Kinder, Enkerl und Urenkerl, diese kleinen Wiederbeschaffungskäufer, die uns das alles künftig abnehmen sollen, den ganzen Konsumüberschuß.
Barrierefrei.
Krems, Mai 2018